Volksbad Heide

1954 wurde mit den Bauarbeiten des Heidebades am idylisch gelegenen Heidesee im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) begonnen.

Volksbad Heide

Historisches zum Heidesee

Erholung für Generationen

Das industrielle Zeitalter zerstörte damals die Idylle vom Baden in der Saale. Nach 1950 badete niemand mehr in der Saale. Die meisten suchten von nun an lieber Seen oder künstlich angelegte Becken auf. Im Jahre 1952 gingen die Badeanlagen am Graebsee, einem der schönsten Freibäder Sachsen-Anhalts, in Flammen auf. Die Hallenser mussten sich seitdem mit Provisorien zufrieden geben. Als Ersatz wurde am flachen Nordufer des Heidesees das städtische „Volksbad Heide“ eingerichtet. 1954 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Hauptteil der Arbeit wurde von den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Nietleben geleistet. Am 15. Dezember 1955 waren die ersten Fundamente gelegt, die Mauern der Umkleidekabinen standen und das Richtfest konnte gefeiert werden. Im Sommer 1957 lud der damals 300 Meter lange Sandstrand zum Baden ein, Gebäude und Kabinen waren entstanden, Strandkörbe, Luftmatratzen und Ruderboote boten Erholung und Entspannung. Zu dieser Zeit stand am Südufer des Sees noch die Zementfabrik in Nietleben. Zwei Holzstege führten im Abstand von 50 Metern ins Wasser und konnten für die Austragung von Wettkämpfen genutzt werden. Schwimmfeste wurden veranstaltet. Die idyllisch zwischen Nietleben und Dölauer Heide gelegene Wasserfläche wurde von den Hallensern gern besucht. Eigens zu diesem Zweck wurde von den Halleschen Verkehrsbetrieben die Buslinie F bis zum Eingang des Bades eingeführt. Wegen des regen Zuspruches wurde die Badeanlage in mehreren Ausbaustufen erweitert. 1975 wurde der Sandstrand auf 700 Meter verlängert, zwei moderne Schwimmmeister-Türme, neue Garderoben-, Sanitäranlagen und ein zweiter Kassentrakt entstanden. Das so eingerichtete Bad erfreute sich viele Jahre großer Beliebtheit. In heißen Sommermonaten nutzten viele das Gewässer zur willkommenen Abkühlung. Mehrere Generationen von Hallensern haben im Heidebad Schwimmen gelernt. Der Glanz vergangener Jahre war nach der Wende allerdings schnell verflogen. Gebäude und Einrichtungen fristeten jahrelang ein klägliches Dasein. Die Stadt Halle widmete dem Objekt nach 1990 weniger Aufmerksamkeit als zuvor.

Im Jahr 2007 legte die Stadt Halle schließlich die komplette Bewirtschaftung des Heidebades in private Hände. Die Übergabe des Objektes erfolgte dann im April 2007. Mit einem soliden Konzept und vielen ehrgeizigen Plänen für die Neu- und Umgestaltung der Badeanstalt gelang es dem neuen Pächter Mathias Nobel die Stadt und in Zukunft hoffentlich auch die Besucher für sich zu gewinnen. Im Jahr 2017 feierte das „Volksbad Heide“ 60.

Mehr zur Entwicklung unter privater Regie: Meilenstein

Mehr Infos rund um den Heidesee: Nietlebener Heimatverein e.V.